Dienstag, 26.11.2024

Wasserwirtschaftlicher Fachaustausch in der Lausitz

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(Bild: 1/2)

Innovative Wasserbehandlung für nachhaltige Renaturierung und Umweltverbesserung

Im Rahmen eines fachlichen Austauschs mit Kolleginnen und Kollegen aus der Wasserwirtschaft ergab sich die Gelegenheit, die Modulare Wasserbehandlungsanlage (MWBA) Ruhlmühle in Neustadt (Spree) im Ortsteil (OT) Döschko und die Konditionierungsanlage Spree in Spremberg (OT Cantdorf) zu besichtigen und wertvolle Einblicke zu gewinnen.

Die Anlagen sind essenzielle Bestandteile der umfangreichen wasserwirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen, welche von der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) durchgeführt werden, denn die jahrzehntelange Kohleförderung hat deutliche Spuren hinterlassen. Infolge des Braunkohleabbaus in der Lausitz sickern Eisen- und Schwefelverbindungen über die Grundwasserleiter, bei steigendem nachbergbaulichen Grundwasserständen und erhöhtem Niederschlagsaufkommen in die Spree, wodurch die Eisen- und Sulfatwerte im Fließgewässer stark ansteigen.

Die Eisenreduktion im ostsächsischen Südraum der Spree bis zur Talsperre Spremberg ist eine bedeutende Maßnahme zur Verbesserung der Wasserqualität. Ein stark erhöhter Eisengehalt in Gewässern kann zu erheblichen Umweltproblemen bezüglich ihres ökologischen Zustands führen, etwa durch die Bildung von Schlammauflagen aus Eisenhydroxiden, die das Wasser trüben und die Lebensbedingungen für Lebewesen im Wasser negativ beeinträchtigen. Ziel ist es, die belasteten Gewässer durch Wasserbewirtschaftung, u. a. durch Konditionierung, wie etwa das Einbringen von Kalk oder anderen basischen Stoffen, nachhaltig zu verbessern.

Darüber hinaus tragen diese Maßnahmen zur Umgestaltung der Bergbaufolgelandschaften bei: Einst industriell geprägte Regionen verwandeln sich nach und nach in attraktive Seenlandschaften, die sich zu beliebten Naherholungsgebieten entwickeln und wichtige Wachstumsimpulse für die Region liefern.

WAL-Betrieb unterstützt diese Ziele durch den Betrieb von innovativen Wasserbehandlungsanlagen im Auftrag der LMBV – so in Burgneudorf, in Neustadt (Spree) und im OT Döschko an der Ruhlmühle sowie die Konditionierungsanlage im Zulauf der Spree zur Talsperre Spremberg. Die Anlagen sind darauf spezialisiert, das durch die ehemaligen Tagebaue bergbaulich beeinflusste Grundwasser zu reinigen und kontrolliert in die umliegenden Oberflächengewässer einzuleiten. Mit den etablierten Prozessschritten der Wasserbehandlung zur Enteisenung wie Oxidation (Belüftung), Neutralisation (Kalkung), Flockung und Sedimentation tragen diese wesentlich zur Sicherung der Wasserqualität bei und setzen Maßstäbe für eine nachhaltige Aufbereitung.

Die MWBA Ruhlmühle kann bis zu 100 Liter Wasser pro Sekunde verarbeiten/aufbereiten und entfernt dabei über 90 % des darin enthaltenen Eisenhydroxids, welcher als Eisenhydroxidschlamm (EHS) extrahiert und schlussendlich fachgerecht entsorgt wird. Dies entspricht einer täglichen Eisenfracht von 1.200 Kilogramm an gebundenem Eisen, welches dem Wasser aus dem Altarm der Spree entzogen wird.

Im Rahmen der Besichtigung erhielten die Teilnehmenden detaillierte Einblicke in die Funktionsweise und den Betrieb der Anlagen. Die Besichtigung bot gleichzeitig eine ideale Plattform für den fachlichen Austausch und verdeutlichte die Bedeutung moderner Wasserbehandlungstechnologien. Um die Herausforderungen der Renaturierung ehemaliger Bergbauregionen nachhaltig zu bewältigen, bedarf es einer engen Zusammenarbeit aller handelnden Akteure.

Foto: WAL-Betrieb

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