Montag, 01.03.2021
Wasser jetzt auch online?
Wasser jetzt auch online ?
Digitalisierung ist das Gebot der Stunde – und eine große Chance auch in der Wasserwirtschaft
Im Wasserwerk Tettau – überall Messfühler und Signalgeber, die Informationen über Rechner auf Monitore leiten... Auf den Kläranlagen: computergestützte Steuerung der Schmutzwasserreinigung bis hin zur Erfassung der Ablaufwerte. Auch in den Büros flimmern Monitore, maßgeschneiderte Software sorgt für eine möglichst optimale Darstellung und Verarbeitung der in den einzelnen Bereichen anfallenden Daten.
Die Digitalisierung ist also in der Wasserver- und Abwasserentsorgung angekommen. Kein Wunder – pfeifen die Spatzen dieses Schlagwort doch seit Jahren von allen Dächern der Politik, Wirtschaft und Bildung. Allerdings zeigt die Corona-Pandemie mit Orientierung auf „Homeoffice“ und Daheimlernen, dass längst nicht überall die Infrastruktur zur Nutzung der Digitalisierungsvorteile auf dem dazu notwendigen Stand ist.
Zugriff vor Ort
WAL-Betrieb hat von Beginn seiner Tätigkeit an bewusst auf die Informationstechnik (IT) als Summe aus digitaler Mikroelektronik und leistungsfähigen Verarbeitungsprogrammen gesetzt. Da bot sich natürlich die Verknüpfung aller größeren technischen Anlagen zur Fernsteuerung und -überwachung in der Leitwarte in Tettau an. Stefan Voß, kaufmännischer Geschäftsführer bei WAL-Betrieb, verweist auf weitere Erfolge: „Sehr zielstrebig haben wir die Leitungsnetze digital in einem geografischen Informationssystem erfasst. Die Abkehr von den früher üblichen einzelnen Lageplänen auf Papier hilft ungemein bei der Investitionsplanung oder bei Leitungsauskünften.“
Vor allem jedoch ist für die Teams vor Ort der digitale Zugriff über Smartphones und Tablets eine enorme Erleichterung bei Wartung oder Instandsetzung. Dabei können die jeweiligen Maßnahmen auch gleich dokumentiert werden. Überhaupt erlaubt die Allgegenwart des Internets flexibleres Arbeiten und hilft bei der Optimierung von Betriebsabläufen, beispielsweise durch die Berechnung günstigster Routen bei Fahrten zu mehreren Einsatzstellen.
Willkommene Neuerungen
Die Digitalisierung bringt nicht zuletzt für die WAL-Kunden gern genutzte Neuerungen. Seit 2016 ist die Zahl derer, die ihre Zählerstände bequem und sicher online über ein eigens dafür eingerichtetes Portal melden, auf inzwischen 14.600 (53 %) angewachsen. Vielleicht waren die zu verlosenden Präsente ein zusätzlicher Anreiz. Demnächst startet ein Pilotprojekt zum Einbau fernauslesbarer Zähler zur digitalen Erfassung der Zählerstände. Darüber hinaus wird der Aufbau eines umfassenden Online-Kundenportals vorbereitet. Läuft vielleicht künftig unser Trinkwasser aus dem Computer? „Bewahre“, meint Stefan Voß, „Wasser wird weiterhin ,analog' aus dem Hahn kommen. Doch drum herum werden wir bestimmt noch weitere digitale Trümpfe aus dem Ärmel ziehen.“
Quelle: Spree-PR